Wenn Kabarettisten Unsinn reden, ist das Satire. Wenn Politiker Unsinn reden, sind das Wahlversprecher. Wenn Manager Unsinn reden, sind das Anweisungen.
Viele Politiker erhalten Anweisungen von der Wirtschaft. Manche Anweisungen kommen regelmäßig auf ihr Konto. Andere Anweisungen erhalten sie in Form von Anregungen, Befehlen, Drohungen oder Warnungen.
Grundlage des Ganzen bilden die sogenannten „Beraterverträge“. Darin legen die Beteiligten fest, wieviel die Politiker dafür erhalten, dass sie sich von Firmen oder Verbänden beraten lassen.
Die Politiker sind gut beraten, solche Beraterverträge abzuschließen. Anderenfalls drohen die Manager mit dem Verlust von Arbeitsplätzen.
Nichts fürchten Politiker mehr als den Verlust von Arbeitsplätzen. Vor allem fürchten sie den der eigenen Arbeitsplätze in den Parlamenten.
Wenn das dennoch geschieht wie am 22. September bei der FDP, dann gibt es ein großes Palaver und Lamento. Schließlich kriegen die Betroffenen dann kein Geld mehr dafür, dass sie dem Volk irgendwas weismachen.
Normalerweise führen sie Floskeln im Mund wie „humanitäre Intervention“ für Krieg oder „Die Märkte“ für Börsenspekulation. Dem Volk wollen sie weismachen, die vorherrschende Korruption sei „Demokratie“.
Wenn Politiker Unsinn reden, ist das eben die Wahrheit. Wenn Kabarettisten die Wahrheit sagen, ist das eine Unverschämtheit.
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