Ahnungslos durch den BND: Schindler kannte Schindlers Liste nicht

Welche Separatoren standen auf Schindlers Liste? Dazu hat der NSA-Untersuchungsausschuss gestern den BND-Präsidenten Gerhard Schindler befragt. Doch Schindler kannte Schindlers Liste nicht.
Mit sogenannten „Separatoren“ hat der BND-Horchposten im bayerischen Bad Aibling Suchbegriffe aus Milliarden abgehörter Nachrichten herausgefiltert. Auch die Zahl dieser Suchbegriffe ging anscheinend in die Millionen. Durchschaut hat das offenbar keiner.
Der Bundesnachrichtendienst (BND) hat halt seinen Dienst getan. Gefragt hat er erst hinterher, als irgendjemandem irgendwas aufgestoßen ist.
Zwar hat der BND eifrig Informationen an die NSA geliefert; im eigenen Haus jedoch war der Nachrichtenfluss allem Anschein nach alles andere als gut. Von den Separatoren und Problemen damit wussten anscheinend nur wenige.
Gestern wurde klar, wie der BND seine Aufgabe als Geheimdienst versteht: Geheimhaltung gegenüber Vorgesetzten gehört ebenso dazu wie Geheimhaltung gegenüber dem Parlament und seinen Untersuchungsausschüssen und Kontrollgremien. Lediglich gegenüber der NSA ist Geheimhaltund demnach wohl eher nicht angesagt.
Immerhin hat Schindler gestern im NSA-Untersuchungsausschuss „die Verantwortung“ für „Fehler“ übernommen. Ob er sich damit nicht mächtig übernommen hat?