Friss oder stirb! Wenn die Griechen icht sofort schlucken, was der Internationale Währungsfonds (IWF) ihnen vorsetzt, dann werden sie eben rausgeschmissen. Eine Volksabstimmung jedenfalls hat Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble am Samstag (27. Juni) strikt abgelehnt.
Dabei hatte er selbst diesen Vorschlag ursprünglich einmal eingebracht. Aber was kümmert einen CDU-Politiker sein dummes Geschwätz von gestern?
Von Demokratie hält Schäuble offenbar ohnehin nicht viel. Gleiches gilt auch für Christine Lagarde. Gemeinsam mit weiteren neoliberalen Chefideologen haben sie die griechische Regierung zu „Reformen“ gedrängt, die die Syriza-Partei des gewählten Ministerpräsidenten Alexis Tsipras wohl kaum überleben würde.
Gewonnen hatte Tsipras die Wahl, weil er den dramatischen Sparkurs gegen Griechenland nicht mehr weiter mitmachen wollte. Rückendeckung erhielt er dabei auch vom obersten griechischen Gericht, das mehrere Sparmaßnahmen für verfassungswidrig erklärte.
Doch das kümmert Schäuble, Lagarde und Co. offenbar wenig. Eine linke Regierung in einem europäischen Land ist ihnen ein Dorn im Auge. Deswegen musste das mit der Griechenland-Hilfe letztlich ja auch ins Auge gehen und mit dem „Grexit“ enden.
Schäuble und Lagarde sind willige Vollstrecker der neoliberalen Ideologie des Privatisierens und Sparens. Erst wenn Griechenland ganz geplündert ist, werden sie wohl wirklich zufrieden sein.
Nutznießer dieser menschenverachtenden Austeritätspolitik ist die international spekulierende Großfinanz. Fast die gesamte bisher ausgegebene Kreditsumme ist in den Schuldendienst geflossen. Die Bürger bezahlen die Banken mit Hunger, Krankheit und Perspektivlosigkeit.
Warum eigentlich heißt das „Austeritätspolitik“? Auf diese Frage gibt es eine ebenso einfache wie gemeine Antwort: Die einen essen Austern, während die Anderen hungern, um sie zu bezahlen.
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