Ich war´s nicht. Du warst´s. Ich kann´s gar nicht gewesen sein, weil ich in Akws gar nicht spielen darf.
So etwa hat Angela Merkel sich heute in Berlin gegenüber dem Untersuchungsausschuss des Hessischen Landtags zur Stillegung des Atomkraftwerks Biblis geäußert. Sie habe den Atomausstieg immer nur politisch gefordert. Die Umsetzung sei Ländersache, erklärte die Bundeskanzlerin.
Ihr „Parteifreund“ Volker Bouffier hingegen hatte behauptet, Merkel habe zugesagt, die Bundesländer im Fall von Klagen der Atomwirtschaft „nicht im Regen stehen zu lassen“. Er zeigt also auf seine Parteivorsitzende und behauptet ebenfalls: „Ich war´s nicht.“
Ginge es nicht um dreistellige Millionensummen, wäre das Ganze ein heiteres Kinderspiel. In unserer Jugend nannten wir das „Schwarzer Peter“.
In der CDU scheint der ruppige Umgang miteinander ja sowieso zum „guten Ton“ zu gehören: Kaum hat Horst Seehofer die SPD dazu gedrängt, weitere Einschränkungen des Asylrechts zu schlucken, da droht er auch schon wieder mit einer Klage. Für all das sahnt der bayerische Populist dann auch noch gute Umfragewerte ab!
Politik muss eben unterhalten. Intelligente und zukunftsorientierte Politik wäre ja langweilig.
Je dümmer die Parolen, desto populärer sind ihre Urheber. AfD und Pegida haben zuhauf Zulauf; und Merkel befindet sich gerade im Umfrage-Keller.
Da fragt man sich doch glatt, warum das Wort „Umfrage“ mit den selben drei Buchstaben beginnt wie „umfallen“. Sollte das einen Grund haben, dann ist er wahrscheinlich auch dafür verantwortlich, dass die SPD den ständigen Umfaller Sigmar Gabriel zu ihrem Vorsitzenden gemacht hat. Außerdem erklärt das dann auch das Verhalten des Vorratsdaten-Umfallers Heiko Maas.
„Ich war´s nicht“, lautet also die neue Entschuldigung für alles, was irgendwer mal irgendwann kritisiert. Nicht nur bei den Schwarzen ist „Schwarzer Peter“ wieder schwer in Mode. Da kann ein aufrechter Demokrat eigentlich nur noch schwarz sehen.
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