Einst Allende, nun Rousseff: Der CIA putscht wieder

16 Mai

Demokratie ist etwas Herrliches. Man kann sie als einen der Werte vor sich hertragen, den man selber verwirkliche, bei anderen aber nicht verwirklicht sieht. Außerdem kann man sie benutzen, um die wahren Herrschaftsverhältnisse mit dem Anstrich der Legalität zu versehen.
Man kann sie aber auch fallenlassen wie eine heiße Kartoffel. Das tun die Verteidigten Strafen von Affärika gerade mit Brasilien und seiner Präsidentin Dilma Rousseff.
Die Vorwürfe der angeblichen Haushaltsbeschönigung durch Präsidentin Rousseff muten relativ geringfügig an angesichts der tiefen Verstrickung ihrer Gegner in einen wahren Sumpf von Korruption. Geradezu grotesk wirken sie nach der jüngsten Veröffentlichung der Whistleblower-Plattform Wikileaks. Dieser Veröffentlichung zufolge soll der nun inthronisierte Übergangspräsident Michel Temer jahrelang Zuträger des US-Geheimdiensts CIA gewesen sein.
Der Putsch gegen den chilenischen Präsidenten Salvador Allende vor gut 40 Jahren lässt grüßen. Doch was einst US-Außenminister Henry Kissinger noch mit Hilfe von Militärs erreichte und was in einem grausamen Folterregime endete, das versuchen US-Geheimdienststrategen nun offenbar mit Hilfe eines Amtsabsetzungsverfahrens. Das benötigt immerhin keine Bombardierung des Präsidentenpalasts und keinen Foltergeneral wie einst Augusto Pinochet in Chile.
Linke Regierungen sind den US-Politikern halt ein Dorn im Auge. Deswegen bemühen sie sich unentwegt, die Linken in Regierungen zu linken und ihnen Einhalt zu gebieten. Dabei schwafeln sie etwas von „westlichen Werten“ und „Demokratie“.
Tatsächlich geht es aber nicht um Demokratie, sondern um Macht. Mit Europa macht man das über sogenannte „Freihandelsabkommen“, die die Macht der US-Wirtschaft über die EU sichern; anderswo macht man´s auch mal was ruppiger.
Einmischung in die Innenpolitik ist eine der kernkompetenzen der CIA: Das hat sie in Afghanistan ebenso versucht wie im Irak, Libyen oder Syrien. Herausgekommen ist dabei indes nur Terror und der sogenannte „Islamische Staat“ (IS).
Diese Terrorbande haben US-Geheimdiener anfangs ebenso gefördert wie den Al-Qaida-Boss Osama Bin Laden. „Die Geister, die“ er rief, wird der nordamerikanische Zauberlehrling nun nicht mehr los. Aber im Gegensatz zu Goethes Zauberlehrling macht er trotz seiner katastrophalen Ergebnisse unentwegt weiter.

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