Mein Name ist Lutz Eigennutz. Ich bin Unternehmer: Ich nehme unter allen Umständen alles, was ich kriegen kann.
Deswegen bin ich auch sehr entschieden für die Freiheit der Märkte. Wirtschaftliches Handeln muss völlig frei sein von jeglicher Kontrolle, damit keiner an meinen windigen Geschäften rummäkelt.
Waffenhandel und Rüstungsexporte sind gut für mein Portemonnaie. Krieg bringt zwar Flüchtlinge, aber vor allem Geld. Die Flüchtlinge kurbeln ja auch die Wirtschaft an in dem Land, wo sie gestrandet sind.
Globalisierung ist gut für mein Portemonnaie. Freihandelsabkommen zementieren die Herrschaft des Geldes über die Politik.
Ich investiere und spekuliere. Arbeitsplätze sind mir egal. Wichtig ist für mich nur mein Gewinn.
Den Leuten jedoch mache ich weis, was ich tue, geschehe zum Wohle der Allgemeinheit. Die Gemeinheit besteht darin, dass ich dabei von „Unternehmensethik“ schwafle und „Verantwortung“ oder „Unternehmensphilosophie“.
Von Skrupeln bin ich vollkommen frei. Wenn ich meine Rechnungen nicht bezahlen kann oder will, übernehme ich Verantwortung in der Politik. Schnell wird sich eine Partei finden, die einen erfolgreichen Unternehmer wie mich mit einem gut bezahlten Parlamentsposten versorgt.
Als Politiker schwafle ich dann von Ethik, die das Land benötige. Dabei vertreten doch alle Politiker durch die Bank die neoliberale „Ethik“: Jeder für sich ist gut für uns alle.
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