Horst Seehofer gibt auf. Angela Merkel hat ihn kleingekriegt. Der Rechtspopulist im Gewand des biederen Staatsmanns aus der Provinz will nur noch König von Bayern bleiben.
Seine gehässigen Spitzen gegen Merkel und ihre „Flüchtlingspolitik“ möchte der CSU-Spitzenpolitiker nun anderen überlassen. Das ist Spitze: Echt Doppelspitze!
Begründet hat Seehofer seine Ankündigung damit, dass nach der nächsten Bundestagswahl voraussichtlich sieben Parteien im Deutschen Bundestag sitzen werden. Deswegen müsse ein CSU-Vorsitzender dann ständig in Berlin präsent sein.
Nicht angemerkt hat er dabei, dass der mögliche Einzug der AfD in den Bundestag sein Präsent an Merkel sein dürfte: Vor allem er und seine rechtspopulistische Hetze gegen Flüchtlinge haben der Rechtsaußen-Partei den Weg bereitet in die Parlamente Ost- und dann auch Westdeutschlands. Nicht zuletzt Seehofer hat den Boden bereitet dafür, dass die AfD immer weiter nach rechts rücken konnte, weil ihre Nazi-Parolen aus der Grauzone brauner Tabus ins Schwarzlicht christsozialer „Diskussionskultur“ gerutscht sind.
Auch dank Seehofer ist das politische Klima in Deutschland verrückt. Verrückt ist, dass er daraufhin nun abrückt von seiner Allmachtsposition und in Berlin das Handtuch wirft.
„Bleibe im Lande und nähre Dich redlich!“ Bayern liegt dem rechten Großmaul noch zu Füßen. Bevor sich das ändert, zieht sich Seehofer dorthin zurück, wo seine markigen Sprüche noch unwidersprochen bleiben.
Seine Zöglinge plappern schließlich noch populistischer als er. Sein Generalsekret Andi Scheuer redet nur braune Scheinparolen.
Wahrscheinlich wird Seehofer sich in München um seinen Nachwuchs kümmern müssen; sonst könnte er eines Morgens erwachen, und aus der CSU ist über Nacht ein bayerischer Landesverband der AfD geworden. Beinahe ist das jetzt schon so, denn auch für die CSU gilt: Alle faseln Dummheiten.
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