„Das gemeinsame Abwehrzentrum hat sich sieben Malmit Anis Amry befasst“, hörte Tom in den Nachrichten. „Der Verfassungsschutz hat ihm beim Umzug nach Berlin geholfen“, las er auf Twitter. Sein KC2 bestätigte diese Informationen.
„Diese Saubande fingert mit im mörderischen Spiel, das sich neuerdings IS nennt“, sagte er zu Snyders. Sie seufzte betrübt.
„Ich dachte, Du hättest ihre Rechner lahmgelegt“, sagte sie. „Irgendsowas hattest Du Ed doch berichtet bei unserem gemeinsamen Treffen.“
Tom nickte. Wir haben die meisten Rechner der Geheimdienste unbrauchbar gemacht“, erklärte er. „Leider gibt es einige wenige Ausnahmen.“
Snyders zog die Stirn in Falten: „Das sind dann wohl die mit diesen Sigitarpoolwellen, nehme ich an?“ Tom nickte: „Genau!“
Die gesamten Feiertage hatte er an der Weiterentwicklung seiner Technik gearbeitet. Den geplanten Flug in die USA zu seinen Eltern hatte er storniert. Zur Zeit wäre das wohl auch viel zu gefährlich gewesen.
Zudem musste er möglichst schnell die neuen Geräte fertigmachen, damit seine eigene Technik nicht ihren Angriffen ausgesetzt war. Glücklicherweise halfen ihm Meckler, Triftler und Behrens dabei auch während der Weihnachtstage.
So verbrachten sie das Fest großenteils zu fünft. Snyders bekochte sie, weil sie bei den anderen Arbeiten nicht allzuviel helfen konnte. Zwar war sie nicht gerade die geborene Köchin; aber sie gab sich redlich Mühe, Rezepte umzusetzen, die ihre Mutter ihr per Mail zugeschickt hatte.
„33C3“, las Snyders auf ihrem Handy. „Ed spricht zum Kongress des Chaos Computer-Clubs in Hamburg. Das teilt er mir gerade mit“
Als Überraschungsgast wurde Edward Snowden eingeblendet in ein Gespräch, das Andre Meister und Anna Biselli von „Netzpolitik.org“ dort führten. Persönlich war er allerdings nicht zugegen. Offenbar war das zu gefährlich.
„Einige Geheimdienste entwickeln Technologien, die sich die meisten hier nicht vorstellen können“, übersetzte jemand eine Aussage Snowdens. „Die Technik von Tom Kraft ist glücklicherweise aber schon etwas weiter gediehen. Wir hoffen, dass wir die Nase vorn behalten.“
Jemand fragte, wer Tom Kraft sei. Snowden antwortete: „This Guy is the most advanced Developer of intelligent Data Systems on World.“
Tom grinste. In den letzten Tagen nahm die Zahl seiner Follower auf Twitter von Tag zu Tag um mehrere Tausend zu. Auch sein Blog verzeichnete eine Vielzahl der Klicks, die er dort vor wenigen Wochen noch registriert hatte. Offenbar wurde er allmählich berühmt.
Snyders trat hinter ihn und streichelte Tom über seine Haare. Er jedoch schaute auf den bildschirm seines Desktop-Rechners und hörte Snowden zu.
Aufmerksam verfolgte Tom das Streaming des Chaos Computer-Clubs, bis das Gespräch zu Ende war. Dann meldete er sich per KC2 bei Snowden.
„We are near to Success“, berichtete er ihm. „We need some new Hardware Components, which we still have to construct. Meckler is busy on it.“
Snyders lächelte in die Kamera von Toms KC2. Auch Snowden lächelte. „I´ll come to Marburg in January“, kündigte er an.
„That´s fine“, freute sich Tom. „Angela Merkel has invited me to Your Antrittsvorlesung“, begründete Snowden seine Ankündigung.
Tom lachte. „Antrittsvorlesung sounds good“, meinte er. „Are You learning German?“
Snowden flüsterte leise: „Ja, Herr Kollege! Mein Name ist Edward Snowden und ich spreche sehr wenig Deutsch.“
Snyders und Tom prusteten fast gleichzeitig heraus: „Ich spreche sehr wenig Deutsch, aber auch ein wenig Russisch.“ Snowden verabschiedete sich daraufhin stilecht auf Russisch.
Snyders sah Tom ins Gesicht. „Dieses Kaff, wo er sich aufhält, ist auf Dauer kein guter Platz für Ed. Wir sollten versuchen, ihn langfristig nach Marburg zu holen.“
Tom strahlte: „Genau das habe ich auch schon seit einigen Tagen gedacht. Wenn er will, wird sicherlich auch er eine Professur an der Uni Marburg kriegen.“
Nun strahlte Snyders. „Das wäre toll!“ daraufhin befragte Tom sein KC2, wie das zu bewerkstelligen wäre.
Die Antwort kam sofort: „Merkel plant genau das ohnehin schon. Sie wollte Euch damit überraschen.“
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