Videokameras verhindern Kriminalität. Das behaupten Horst Seehofer und Thomas de Maiziere. Offenbar verfügen sie über die neueste Technik mit ungeahnten Eigenschaften.
Innenminister de Maiziere verknüpft Kameras am Bahnhof „Berlin-Südkreuz“ mit Gesichtserkennung. Die Kameraden erkennen dann, wer der Gesichtsälteste ist, der da gerade an der Kamera vorbeigeht.
Freiwillige vor: Für einen „Feldversuch“ hat die Bundespolizei „Freiwillige“ mit RFID-Chips ausgestattet. Das jedenfalls hat sie ihnen in der betreffenden Einwilligungsurkunde angekündigt.
Tatsächlich fand der „Versuch“ aber mit Transpondenrn statt, die viel mehr konnten als solche RFID-Chips: Sie konnten Temperatur und Geschwindigkeit messen und alle Daten überall an andere Geräte übermitteln. Diese Geräte konnten die Betreffenden lückenlos überwachen.
Doch diese Funktionen seien abgeschaltet, beteuerte de Maiziere. Insofern habe die Bundespolizei die Testpersonen nicht belogen.
Derweil gehen sie an den Kameras vorbei und werden erfasst. Zugleich wird mit Hilfe der Transponder erfasst, wer da gerade vorbeigeht und möglicherweise nicht erfasst wird.
Der Großversuch am Südkreuz geht vorbei. Doch bereits jetzt weiß de Maiziere, wie er ausgeht. Von diesem Versuch geht nämlich die Hoffnung aus, dass die Totalüberwachung a la 1984 bald flächendeckend erfolgen wird.
Der Noch-Freistaat Bayern will auch flächendeckend Videokameras aufbauen. Sie sollen Verbrechen verhindern.
Seehofers Kameras müssen Hände haben, die nach Einbrechern greifen oder Ladendieben. Statt Polizisten baut er auf Kameras. Offenbar ist Bayern immer noch das Land mit der schönen Aussicht ohne Einsicht.
Die Aussicht bei alledem ist 1984: Big Brother is watching You. Der Große Bruder sieht Alles.
George Orwell hat das 1948 bereits beschrieben. 2018 muss das doch endlich mal in Erfüllung gehen! Was sollen CDU und CSU sonst unternehmen, um als Ewig Gestrige auch in der Zukunft noch eine Chance auf einen Wahlsieg bei der Bundestagswahl zu haben?
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