Am Ende des Tages verpasst Boris Johnson dem Parlament einen Maulkorb.

28 Aug

Boris Johnson fürchtet die Demokratie. Das Parlament könnte ihm beim Brexit in die Suppe spucken.
Deswegen hat der britische Premierminister dem Parlament in London einen Maulkorb verpasst. Die Queen musste die Abgeordneten in eine Zwangspause schicken. So können sie einen ungeregelten Brexit nicht einfach in letzter Minute noch verhindern.
Mit dieser Maßnahme zeigt Johnson sein warhes Gesicht. Der Brexit-Hardliner ist ein undemokratischer Machtpolitiker. Ihm geht es weder um das britische Volk und sein Wohlergehen, noch um die Mitbestimmung der Menschen über ihr eigenes Schicksal.
Im Falle eines ungeregelten Brexits befürchtet die Regierung selbst Lieferengpässe und Versorgungsprobleme. Dennoch möchte Johnson lieber einen NoDeal-Brexit als das von seiner Amtsvorgängerin Theresa May mit der Europäischen Union (EU) ausgehandelte Abkommen. Johnson möchte von der europäischen Solidarität abkommen und lieber nationalistischen Egoismus pflegen.
Mit der Wahrheit hält er es dabei nicht immer so ganz genau. Mit der Demokratie hat er es anscheinend auch nicht.
Bürgerinnen und Bürger haben Johnson nicht ins Amt des Premierministers gewählt. Die Volksvertreter können ihn nun nicht an seinem Harakiri-Kurs hindern. Der vehemente Brexiteer macht Machtpolitik an allen demokratischen Instanzen vorbei.
Hoffentlich geht diese Vorgehensweise den Briten nicht am Arsch vorbei. Besser als ein ungeordneter Brexit wäre wohl der sofortige Jexit. Aber wahrscheinlicher ist ein Exitus der britischen Wirtschaft und ein Exodus der dortigen Menschen nach Europa.
Wenn Großbritannien die EU verlässt, verlassen sich viele lieber auf die EU und kommen aufs Festland. Das heißt schließlich „Festland“, weil man dort auf festen Grundfesten steht und dabei auch Grund hat, Feste zu feiern. Für das Vereinsamte Königreich hingegen wird der Brexit a la Boris wohl kaum Grund für ein Fest werden.

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