Joe Kaeser ist ein kluger Mann. Der Siemens-Chef hat Luisa Neubauer einen Aufsichtsratsposten angeboten.
Die Klimaaktivistin ist eine kluge Frau. Sie hat das Angebot des Vorstandsvorsitzenden der Siemens AG abgelehnt. Sie habe Wichtigeres zu tun, erklärte sie.
Kaeser war wegen des Engagements seines Konzerns in Australien in die Kritik geraten. Dort setzt Siemens weiterhin auf die klimaschädliche Kohle. Mit dem Angebot an Neubauer wollte er wohl den Kritikerinnen und Kritikern aus der Klimaschutzbewegung eine Beruhigungspille verabreichen.
Australien brennt seit Monaten. Riesige Feuerwalzen rasen über das dürre Land hinweg. Jahrzehntelanger Raubbau an der Natur hat Wälder vernichtet und Felder ausgedürrt.
Kohlegruben und Kraftwerke tragen erheblich zur Klimavergiftung in Australien bei. Außerdem exportiert Australien gigantische Massen von Kohle. Dadurch trägt es auch zur Klimaverschmutzung auf anderen Kontinenten bei.
Ohne die Kohle hätte Australien zuwenig Kohle, meint der australische Premierminister Scott Morrison. Fast alles hat er für den Profit der Kohlekonzerne getan. Zuwenig hingegen hat er für den Klimaschutz und den Brandschutz unternommen.
Wahrscheinlich wird ihn das jetzt seine politische Zukunft kosten. Genau die hat er Australien ja durch seine Ignoranz gegenüber dem Klimawandel gestohlen. Genau diesen politischen Klimawandel möchte Kaeser mit dem Angebot an Neubauer nun sich und seinem Konzern ersparen.
Der Erhalt von Konzernmacht ist letztlich sein Motiv. Was aber ein Konzern macht für den Klimaschutz, das ist nicht in erster Linie von Aufsichtsräten abhängig. Ein besseres Klima für die Natur muss am Ende zwangsläufig zu einem schlechteren Klima für weltweite Großkonzerne führen.
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