Für uns ist hier kein Platz. Wir sind ja „nur“ Fremde hier.
Wir sind Juden. Wir sind Menschen ganz genau wie Ihr!
Wir laufen herum und klopfen an fast jede Tür. Es ist kalt und wir suchen vergeblich Quartier.
Meine Frau ist blutjung; und ich bin ein alter Sack. Meine Frau ist schwanger, aber nicht von mir. Meine Frau kriegt die Wehen. Das ist ein Notfall!
Wir müssen weitergehen. Platz ist nur da hinten in einem stinkenden Stall.
In dieser eiskalten welt herrscht finsterste Nacht. Da hat meine Frau ihren Jungen zur Welt gebracht.
Das Baby strahlt; und auch meine Frau strahlt. Schöner hätte ich mir die Geburt niemals ausgemalt.
Überall ist ein Leuchten und fremde Menschen kommen herbei, als ob die Geburt dieses Kindes etwas Besonderes sei. Jedenfalls ist sie den einfachen Leuten hier nicht einerlei.
Davon erzählen sie noch nach vielen Jahren. Davon werden Menschen auch in Zukunft erfahren.
Josef ist mein Name, und die junge Dame an meiner Seite wird Maria genannt. Noch ist sie den meisten Menschen völlig unbekannt.
Doch wenn in 2000 Jahren Geflüchtete kommen, werden sie möglicherweise doch aufgenommen, weil wir in Bethlehem gefroren haben, bevor uns drei Könige wertvolle Gaben gaben. Hoffentlich macht unsere kleine Geschichte Hass und Hetze, Antisemitismus und Rassismus zunichte!
Wer sich von der Mitmenschlichkeit entfernt, der hat aus der Geschichte gar nichts gelernt. Darum singen wir zu Weihnachten Lieder und erinnern an die Geburt alle Jahre wieder.
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