Mit meinem Latein bin ich noch lang nicht am Ende. „Per Aspera ad Astra“ lautet das Motto für den mühseligen Weg hinauf zu den Sternen.
„Erare humanum est“ entschuldigt vielleicht den einen oder anderen Fehler, nicht aber die Dummheit derjenigen, die ihre Unkenntnis auf dem Silbertablett vor sich hertragen. Gut beobachten kann die gestandene Altphilologin das bei den Nachrichten über die Corona-Pandemie. Viele zeigen da mangelnde Latein- oder Griechischkenntnisse, indem sie Wörter falsch aussprechen oder dem falschen Geschlecht zuordnen.
„Der Virus“ befällt den Computer, wohingegen „das Virus“ Menschen und Tieren gefährlich werden kann. Die Endung „us“ ist nämlich nicht immer Ausdruck des Maskulinums, sondern mitunter auch des Neutrums.
Wer „Omikron“ mit einem langen „oh“ zu Beginn ausspricht, hat in der Schule garantiert kein Griechisch gelernt. Altphilologen sagen eher „Ommickronn“, wenn sie den griechischen Buchstaben aussprechen, denn das langgezogene „oh“ kannten die antiken Griechen ebensowenig wie ihre heutigen Urerben.
„Ut desint vires, tamen est laudanda voluntas.“ Auch der gute Wille zählt. Aber schön wäre, wenn wenigstens professionelle Nachrichtensprecherinnen sich einer korrekten Aussprache befleißigten.
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